Wir leben in einer Zeit, in der wir jederzeit unsere Meinung sagen können. Social Media macht es möglich. Doch je mehr wir reden, desto weniger scheinen wir einander zuzuhören.
Was ich in den Kommentarspalten von Facebook und Instagram erlebe, macht mich nachdenklich – und manchmal auch traurig. Da wird geurteilt, beleidigt, pauschalisiert. Da fehlt es oft an Empathie, Respekt und der Bereitschaft, auch nur für einen Moment die Sichtweise des Gegenübers einzunehmen.
Als angehende Lebens- und Sozialberaterin sehe ich: Diese Art zu kommunizieren ist oft Ausdruck innerer Verletzung. Wer sich selbst nicht gehört, gesehen oder angenommen fühlt, hat manchmal wenig Kraft, anderen mit Offenheit zu begegnen.
Und doch liegt genau hier der Schlüssel zu einer besseren, bunteren, friedlicheren Welt: im bewussten Miteinander.
Stellen wir uns vor, jede:r würde vor dem nächsten Kommentar kurz innehalten und sich fragen: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es notwendig? – die drei Siebe des Sokrates.
Was will ich wirklich sagen – und warum?
Wie könnte sich das für den anderen anfühlen?
Wollen wir wirklich nur Recht haben – oder wollen wir verstehen?
Stellen wir uns vor, wir würden die Unterschiedlichkeit von Meinungen nicht als Gefahr, sondern als Bereicherung sehen.
Ich lade dich ein, dein eigenes Kommunikationsverhalten zu beobachten. Nicht mit Schuldgefühlen – sondern mit liebevoller Neugier. Wo bist du schnell im Urteil? Wo kannst du Raum schaffen für Dialog?
Denn Worte können verletzen. Aber sie können auch heilen, verbinden und inspirieren. Wir entscheiden, wie wir sie nutzen.
Und ich glaube fest daran:
𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘧𝘳𝘦𝘶𝘯𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘳𝘦 𝘞𝘦𝘭𝘵 𝘣𝘦𝘨𝘪𝘯𝘯𝘵 𝘮𝘪𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘮 𝘧𝘳𝘦𝘶𝘯𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘞𝘰𝘳𝘵.